7 Punkte Plan: Jetzt wird Ihr Shop fit für den weltweiten Umsatz Verkaufsförderung, Business

7 Punkte Plan: Jetzt wird Ihr Shop fit für den weltweiten Umsatz

Erfolgreiches World-Wide-Onlineshopping für einfach mehr Kunden: Mein Online-Shop verkauft ab sofort in alle Welt!

Einen professionellen und erfolgreichen Onlineshop zu betreiben, bedeutet neben ständiger Arbeit an Optimierungen auch, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren: Expansion ist angesagt. Wir brauchen mehr Kunden, mehr Besucher und auf jeden Fall eine ordentliche Umsatzsteigerung. Wenn man nach Deutschland und Österreich verschicken kann, spricht ja eigentlich nichts dagegen, auch weltweit im Online-Geschäft mitzumischen.

Englisch als Weltsprache der Shopbetreiber

Wie immer, erscheint alles ganz einfach. Neben Deutsch, könnten Sie einfach Englisch als zweite Shopsprache anbieten. So können alle Besucher aus allen Teilen der Welt, die auch noch kaufwillig sind, einfach und schnell bestellen, denn die Weltsprache Englisch sollte ja schließlich jeder einigermaßen beherrschen. Wenn da nicht wieder diese Tücken wären, auf die man erst - wenn man die Erfahrung selbst schon einmal durchgemacht hat - kommt, wenn die englische Oberfläche regungslos vor sich hin vegetiert und offensichtlich niemanden interessiert. Wurde doch alles aufs Beste geschliffen, dennoch machen Besucher einen Bogen um unseren Shop. Woran liegt es?

Tipps für Shopbetreiber, um den Umsatz anzukurbeln

7 Punkte, um mit einer englischen Shop-Oberfläche den ersten Schritt zum Ziel "mehr Geld verdienen" zu unternehmen

1) Perfektes Englisch

Ich nehme an, dass auch Sie unregelmäßig Mails von nigerianischen Bankangestellten erhalten, in denen Ihnen unglaubliche Geldsummen, bedingt durch den tragischen Verlust eines Familienmitgliedes ohne Nachkommen, angeboten werden. Abgesehen von diesen dramatischen Nigeria-Spam Themen, sticht doch sofort ins Auge, wo es eigentlich hapert: Am verdammt schlechten Deutsch nämlich. Ich bin mir sicher, dass wenn diese Mails von Deutschen geschrieben werden würden, mehr Leute darauf reinfallen müssten. Ich möchte auf die Frage hinaus, ob Sie selbst in einem ausländischen Shop einkaufen würden, wenn alle Texte mit Schreibfehlern und Grammatikfehlern nur so strotzen?

Natürlich hatten wir alle in unserer Ausbildung Englisch als Fremdsprache, aber die Übersetzung und die Hinweise zu Versand und Lieferbedingungen ist nicht mit unserem Schulenglisch vergleichbar. Sie benötigen auf jeden Fall, wenn auch nicht einen professionellen Übersetzer, zumindest einen native English-Speaker in Ihrem Umfeld, um diese erste, vielleicht auch wichtigste Hürde, zu nehmen.

2) Manchmal möchte man einfach nicht in einer Fremdsprache kommunizieren

Auch dieser Punkt war für mich lange nicht zu durchschauen - dabei ist es ganz einfach. Mein Versand nach Frankreich wollte nicht in Schwung kommen. Egal was ich anstellte, die einzigen Lieferungen nach Frankreich waren an ehemalige Deutsche und Österreicher, die dorthin ausgewandert waren. Englisch wird auch in Frankreich in der Schule unterrichtet, was aber nicht bedeutet, dass sich deshalb Nutzer von dort Ihren Shop länger als eine Seite lang betrachten. Eine zusätzliche französische Sprachversion anbieten? Kein Problem, beachten Sie aber Punkt 1) und bedenken Sie, dass bei der Recherche Ihrer Kunden, von wo denn nun dieser Shop her liefert, und was für Landsleute das wohl sind, auch viele Ausstiege zu bemerken sein könnten.

3) Aussprache Ihres Shopnamens

Auch oft unterschätzt, aber leider Realität. Wenn schon Amerikaner Schwierigkeiten haben Ihren Namen auszusprechen, und somit sich diesen zu merken, wie geht es dann wohl Taiwanesen, die gerne bei Ihnen einkaufen würden? Zwei Beispiele fallen mir hier auf die schnelle ein: John Denver, hieß in Wirklichkeit John Deutschendorf, allerdings war es angeblich nicht möglich, dass dieser Name von seinen Fans korrekt ausgesprochen wurde, also nannte er sich Denver, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Colorado. Die Österreichische Mineralöl-Gesellschaft, einer der führenden Öl- und Gas Konzerne Europas, wurde Ende der 90er Jahre von ÖMV zu OMV umbenannt - augenscheinlich hier, dass die Expansion in internationale Märkte wohl eine Rolle gespielt hat, denn Umlaute sind im weltweiten Handel nicht vorgesehen.

4) Preis in mehreren Währungen angeben

Der Euro ist bei uns nicht mehr wegzudenken, aber nur ein paar hundert Kilometer weg, kocht schon England sein eigenes Süppchen und der Doller als Weltwährung ist ebenso nicht wegzudenken. Was liegt also näher, als den Preis in diesen Fremdwährungen etwas kleiner neben unserem Euro anzugeben. Auch für Ihr Shopsystem ist so etwas einfach umzusetzen. Ihre Kunden werden es Ihnen danken, und als besonderen Service erkennen. Fragen Sie Ihren Programmierer, wie man so etwas umsetzen könnte, oder schreiben Sie mir einfach ein Mail, falls Sie möchten, dass ich einen Blick darauf werfe.

5) Rechtliche Voraussetzungen

Reden Sie, bevor Sie mit dem europäischen, oder weltweiten Versand beginnen, unbedingt mit Ihrem Anwalt. Laut gängiger Rechtsprechungen sollten auch Ihre AGB auf das jeweilige Empfängerland Ihres Kunden angeglichen sein. Zum Beispiel kam mir einmal ein Forums-Thread unter, in dem darauf hin gewiesen wurde, dass das Widerrufsrecht in Malta 15 Tage beträgt, im Gegensatz zu Deutschland, wo hier nur 14 Tage veranschlagt werden. Stringenz beachten, um Ihre AGB nicht wirkungslos werden zu lassen!

6) Zollformalitäten

Die Zollbehörden achten darauf, dass nur erlaubte Ware eingeführt werden darf, alles rechtmäßig verläuft und dass dem Staat sein Mehrwertsteueranteil zugewiesen wird. Der Zoll ist nicht Ihr Gegner, Sie können gut mit den Mitarbeitern der Behörden zusammen arbeiten. Falsche Angaben, wie Deklarierungen als Geschenk, sind ein No-Go für einen Shop-Profi. Gott sei Dank sind Zollformalitäten in der EU ja zu den Akten gelegt worden, doch auch außerhalb von Europa muss alles nach vorgesehenen Regeln ablaufen. Sie versenden ohne MwSt, Ihr Kunde zahlt auf der Post bei Abholung seiner Ware dann die in seinem Land entsprechende MwSt. Alles ganz einfach. Und an den Papierkram kann man sich nach einiger Einarbeitungszeit schnell gewöhnen.

7) Versandkosten

Hier kommt nun der wohl wichtigste, und auch unangenehmste Teil Ihrer Arbeit. Als Versender sind Sie im Großen und Ganzen auf Ihre Transportfirmen angewiesen - und auch manchmal in Erklärungsnot. Wenn Sie wieder einmal eine Anfrage aus Gisborne, Neuseeland erhalten, ob ein Versand möglich wäre und was das denn kosten würde, müssen Sie Ihrem Kunden erklären, dass sein Aufenthaltsort auf der anderen Seite der Erde liegt, und ein versicherter Versand die Artikelkosten um das fünffache überschreiten würden. Meistens erhalte ich auf dieses Mail keine Rückmeldung mehr. Aber wir möchten doch eigentlich dorthin versenden, also welche Möglichkeiten gibt es?

- Sie verschicken als Brief. Keine Versicherung, dauert ewig, da meist per Schiff nach Übersee verschickt wird, keine Bestätigung, dass Ihr Kunde die Ware auch erhalten hat, und zusätzlich noch immer teurer als ein versichertes Paket nach Deutschland und Österreich. Sie könnten das Risiko eingehen, falls der Wert der Ware überschaubar ist. Erfahrungsgemäß: Fast alle Sendungen kommen an, ansonsten schicken Sie es nochmal. Aber im Ernst: Richtig professionell erschien mir diese Versandform noch nie.

- Sie verschicken mit dem vollen Programm, also versichert, inklusive Tracking-Nummer und mit Aufsicht, per Luftpost - somit schnell, dass Ihr Kunde seine Lieferung rasch erhalten kann, doch leider kostet das etwas mehr. Gut für teurere Artikel.

Wie Sie sehen, ist der Versand in andere Länder nicht unproblematisch, doch es lohnt sich. Alle angeführten Punkte können von Ihnen abgearbeitet, und im laufenden Onlineshop-Geschäft beachtet werden. Mein Tipp: Machen Sie den Test! Wenn der Versand nach Übersee einmal angelaufen ist, werden auch Sie sich fragen:

Warum haben wir das eigentlich nicht schon früher eingeführt?

Erschienen am 10.08.2010, um 22:20h.