Netzwerken als Akquisemöglichkeit
Kaltaquirieren Sie noch oder Netzwerken Sie schon?
Kaltaquise, das ist ein Wort, dass so manchem Selbständigen, die Haare ein klein wenig aufstehen lässt. Unter Kaltakquise verstehen viele Telefonakquise oder Telemarketing. Über das Telefon Firmen anrufen und die eigene Dienstleistung oder Produkte feilbieten. Wildfremde Menschen von der Genialität, der Einzigartikeit oder der Effizienz des eigenen Unternehmens überzeugen, viele denken da eher an Prüfungssituationen als an erfolgreiche Abschlüsse.
Kommt Ihnen das bekannt vor, vielleicht ist dann klassische Telefonaquise für Sie persönlich nicht die Beste Wahl in Kontakt mit potentiellen Kunden und Kundinnen zu kommen.
Haben Sie es schon mit Netzwerken probiert?
Was ist Netzwerken?
Netzwerken ist Beziehungsarbeit: das aktive Aufbauen und Erweitern des eigenen sozialen Netzwerkes. Es gibt "Neztwerker", die sehr gezielt die eigenen Kontakte auswählen und diese auch für das eigene Fortkommen einsetzen. Meist wird dies als der negative Aspekt des Netzwerkens betrachtet: Freunderlwirtschaft, Seilschaften, Vetternwirtschaft, Vitamin B.
Für viele Selbständige ist es wichtig zum Einen Gleichgesinnte um sich zu haben, Menschen, die eine ähnliche Einstellung zu Arbeit und Verdienst haben. Speziell für Gründer, Gründerinnen, Start-Ups ist ein Netzwerk aus anderen Gründern spannend um sich über Erfahrungen der Anfangszeit auszutauschen. Man lernt durch die Erfahrungen anderer und vor allem Fehler muss man nicht alle selbst machen, um sie auch vermeiden zu können. Ein Netzwerk ist eine wunderbare Austauschmöglichkeit, im Idealfall können Sie sich so gut präsentieren, dass Sie von anderen Netzwerkmitlgiedern als Spezialist weiterempfohlen und auch beauftragt werden.
Wie baut man als Selbständiger ein Netzwerk auf?
Sie sind Mitglied einer Interessensgemeinschaft? Meist gibt es hier gute Netzwerkmöglichkeiten, ob bei Treffen oder Workshops oder auch via Mailinglisten und internen Diskussionsforen.
Potentielle Netzwerktreffen können auch Euregio-Treffen sein, vielleicht gibt es in Ihrer Region Angebote für Selbständige.
Aber auch andere staatliche Institutionen und Vereine bieten Möglichkeiten für Treffen. Neben Netzwerkabende sollten Sie sich auch überlegen, ob Sie nicht zum eignen Spezialgebiet einen Vortrag halten möchten. Vorträge sind eine wunderbare Möglichkeit das eigene Fachwissen zu präsentieren und sich dabei an mehrere Menschen zu richten.
Es gibt Techniken, wie man übt sich in bei Treffen vorzustellen. Darüber mehr in einem der folgenden Beiträge bei php-shops.
Virtuelle Netzwerke
Es gibt auch virtuell die Möglichkeit mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten, in sogenannten Online-Communities oder Online-Diskussionsforen.
Sind Ihnen Online-Diskussionsforen eher unbekannt und sie waren bisher eher stiller Mitleser, dann suchen Sie sich ein Forum passend zum Hobby.
Sie Garteln gerne und wissen welche Düngermischung die Kremser Perle besonders gut wachsen lässt, wie man am Besten ausgeizt oder wieviel Hornmehl in die Erde für Black Cherry soll?
Dann gibt es das perfekt Forum für Sie: 
www.tomaten-forum.de
Wenn Sie gerne Tomaten anpflanzen und der vorletzte Satz etliche Fragezeichen aufgeworfen hat, dann ist dieses Forum auch ideal für Sie.
Es gibt natürlich noch viele verschiedenen Netzwerkmöglichkeiten, in denen es mehr um Beruf und Arbeit geht:
Xing steht für Crossing, Kreuzung, der Kreuzung von Wegen und Kontakten.
Gestartet ist die Plattform im deutschsprachigen Raum als OpenBC, das stand für "Open Business Community". Auf dem Weg in die Internationalisierung entpuppte sich BC als falscher Freund, das es doch im Englischen als Kürzel für "Before Christ" steht.
Mittlerweile ist der Namenswechsel und die Identitätsfindung geschafft und XING hat allein 7 Million Geschäftsleute in 200 Ländern, natürlich sind auch viele Angestellte bei Xing zu finden. Bei Xing erstellt man ein eigenes Profil und vernetzt sich mit den eigenen Kontakten: früheren Studienkollegen, Arbeitskollegen, Freunden und Bekannten. In Xing gibt es knapp 20.000 Diskussionsforen, sogenannte Gruppen, in denen man sich fachspezifisch austauschen kann, ebenso gibt es Foren für Alumnis oder ehemalige Arbeitnehmer großer Firmen. In besagten Diskussionsformen findet man nach und nach mehr Menschen, mit denen man Kontakte aufbauen und intensivieren kann. Es gibt eine kostenlose Mitgliedschaft, mit der man alle Gruppen nutzen kann, und einen kostenpflichtigen Premium-Mitgliedschaft, mithilfe der man andere Menschen kontaktieren kann und, die zudem zeigt, wer das eigene Profil besucht hab, ob Besucher die Firmenwebsite aufgerufen haben.
femity
Seit 10 Jahren gibt es das Businessnetzwerk femity – über 15.000 berufstätige Frauen, in 25 Foren diskutieren hier intensiv. Bei femity sind die Diskussionen nach Anmeldung sichtbar. Eine Mitgliedschaft ist kostenlos. Im Gegensatz zu vielen Business-Foren läuft femity nach dem Prinzip "first give - then take". Auf hohem Niveau wird diskutiert und Information ausgetauscht, Eigentwerbung ist gewünscht, wenn sie passen ist. Mit dieser Diskussionskultur unterscheidet sich das Portal angenehm von anderen Plattformen.
Kann Netzwerken das einzig verwendete Akquiseinstrument sein?
Je nach Zielgruppe ist dies durchaus möglich. Wenn Sie eine Nischenzielgruppe ansprechen, kann es sein, dass sie diese ideal über Netzwerke ansprechen.
Grundsätzlich ist es sinnvoll verschiedene Werbekanäle auszuprobieren und ideale Werbe- und Marketingstrategien zu entwickeln. Auf ein einziges Marketinginstrument zu setzen ist eine "wenig-krisenfeste" Strategie.
Ein Artikel von: Regina Kainz
Erschienen am 18.06.2009, um 09:27h.